Der Sommer war 2017 relativ gewitterlastig, ein paar Impressionen konnte ich festhalten. (Bilder per Klick vergrößerbar)
Am 30. Juni konnten sich auf der Rückseite einer Gewitterzelle sog. Mammatus- Wolken bilden.
Das erste volle Juli Wochenende brachte bei schwülheißer Witterung einige Gewitter mit sich, die Blitzbilder entstanden am 7. Juli, die weiteren sind vom 9. Juli.
Am 20. Juli zogen nach einem sehr warmen Hochsommertag (die Temperatur erreichte bis zu 29,4°C an der Wetterstation Ettenau) eine heftige Gewitterfront mit Starkregen und Hagel über Oberösterreich und den Norden Salzburgs hinweg, im Vorfeld stellte sich eine ansehnliche Shelf Cloud an der Vorderseite des Gewittersystems dar.
Der 18. August war wohl der Gewittertag schlechthin dieses Sommers, am Abend bildete sich quer über Bayern hinweg eine kräftige Gewitterlinie. Durch starke Druckunterschiede (Auch Druckwelle genannt) konnte sich an der Vorderseite des Gewittersystems eine extreme Böenlinie entwickeln, die teilweise Böen in Orkanstärke entwickelte. Dadurch gab es leider auch einige Schäden, auf einem Zeltfest in Frauschereck im Bezirk Braunau ca. 35 km Luftlinie von Ettenau entfernt waren leider sogar Tote zu beklagen (siehe auch: meinbezirk.at).
Entwicklung anhand Radarbilder von kachelmannwetter.com
Um 17:00 nachmittags waren zunächst nur einzelne, unorganisierte Zellen über Baden Würtemberg unterwegs. In nahezu gesamt Bayern herrschte noch ruhiges und heißes Sommerwetter vor, die Wetterstation Ettenau registrierte an diesem Tag einen Höchstwert von 31,1°C.
Eine Stunde später konnte man schon die Bildung der Gewitterlinie im äußersten SW - Baden Würtembergs erkennen, gleichzeitig zogen über den Nordwesten Bayerns einzelne, aber sehr heftige Zellen.
Um 19:00 hatte die Linie schon fast das halbe Baden Würtemberg überquert und zog unter Verstärkung Richtung Westen
Um etwa 20:00 erreichte das Gewittersystem Bayern
Kennzeichnend für die Gewitterlinie war die sehr schnelle Zuggeschwindigkeit, die schon auf extreme Windverhältnisse schließen ließ, denn nur eine gute Stunden später wurde schon die bayr. Landeshauptstadt München erreicht. Auffällig auch die nochmalige extreme Verstärkung der Radarsignale.
Um kurz nach 22 Uhr war es soweit, und die Böenfront traf auch in Oberösterreich und in der Ettenau ein.
Die Böen erreichten vor allem nach Südostbayern schwere Sturmstärke von über 100 km/h, besonders heraus sticht dabei der Wert in Passau mit 136 km/h, diese Region hatte es am schwersten getroffen (siehe auch: br.de) . Lokal wurden teilweise sogar noch höhere Werte gemessen, die auf dieser Karte nicht abgebildet sind !
Beim Aufzug der Linie ließen sich nur sehr wenige Blitze sehen. Es "flackerte" zwar fast im Sekundentakt, doch die meisten Blitze versteckten sich hinter der vorlaufenden Böenfront.