Das Innviertel

Das Innviertel, amtlich Innkreis, ist das nordwestliche der Viertel Oberösterreichs und umfasst die Bezirke Braunau am Inn,Ried im Innkreis und Schärding. Die weiteren traditionellen Viertel in Oberösterreich sind das Mühlviertel, das Hausruckviertel und das Traunviertel (heute bildet der oberösterreichische Zentralraum ein fünftes Viertel).

Anders als das übrige Oberösterreich war das Gebiet zum überwiegenden Teil bis zum Jahr 1779 (Friede von Teschen) ein Teil Bayerns. Es ist eine fruchtbare, dichtbesiedelte, flache bis hügelige Landschaft des Alpenvorlands und liegt zwischen Salzach, Inn, Hausruck und Donau. Die Fläche des Innviertels beträgt etwa 2250 km², die Einwohnerzahl knapp 218.000.

Die größte Stadt des Innviertels ist nach Fläche und Einwohnern Braunau am Inn (16.253 Einwohner), gefolgt von Ried im Innkreis (11.409 Einwohner) als Mittelzentrum. Nicht minder bekannt und wegen der barocken Innenstadt ein touristisches Zentrum ist die Stadt Schärding mit 4.971 Einwohnern (Einwohnerstand jeweils 1. Januar 2010).

 

Die Region

Was macht das Innviertel aus? Was charakterisiert dieses jüngste der vier Viertel Oberösterreichs? Erst vor nicht ganz 250 Jahren wechselte die Region von Bayern nach Österreich, wurde der Inn zur Westgrenze Oberösterreichs. Und irgendwie kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das urbayerische diesem Land und seinen Leuten noch immer in den Genen liegt.

Das beginnt schon bei den Stadtbildern. Ganz gleich ob in Braunau, in Schärding oder in Ried oder an alten Handelsstützpunkten wie Obernberg am Inn: Hier dominieren die barocken Stadtensembles, wie sie für den Inn auch in Bayern typisch sind. Und das endet beim Bier, das hier mit wahrhaft bajuwarischer Liebe zum Hopfengetränk kultiviert wird. Zahlreiche Privatbrauereien kultivieren in der Bierregion Innviertel ihre Bierspezialitäten, von der kleinsten Weißbierbrauerei der Welt bis zum kräftigen Trappistenbier. Es braucht wohl nicht eigens erwähnt zu werden, dass das Bier dort wo es gebraut wird auch gern getrunken wird. Weshalb man im Innviertel auch Wert auf gepflegte Gastlichkeit und einen schattigen Biergarten legt.

Das Innviertel hat allerdings auch landschaftlich und kulturell das eine oder andere Schmankerl zu bieten. Da wäre einmal das Ibmer Moor, die größte Zusammenhängende Moorlandschaft Österreichs nahe der Landesgrenze zu Salzburg. Geheimnisvoll und urtümlich gibt sich dieser Landstrich, wie aus einer anderen Zeit mit fleischfressenden Pflanzen und von Moorlöchern durchsetzt. Ein angenehmer Nebeneffekt: die zahlreichen Moorseen der Region, etwa der Holzöstersee, laden mit besonders warmen Temperaturen zum Baden ein. Vom Wasser geprägt sind auch die Landschaften am Inn. Die stolzen alten Handelsstädte wechseln sich hier mit grünen Aulandschaften ab. Das Europareservat Unterer Inn beispielsweise ist eine beliebte Brutstätte bei Vögeln aller Art, ein echter Geheimtipp für Naturfreunde. Direkt am Inn liegt neben den barocken Handelsorten auch das Stift Reichersberg. Die Augustiner Chorherren pflegen hier die Tradition von 900 Jahren Klostergeschichte. Und noch ein weiteres Kloster des Innviertels liegt am Wasser: Drüben, jenseits der Höhen des Sauwaldes haben sich an der Donau im Stift Engelszell die Trappisten niedergelassen - übrigens der einzige Standort dieses Ordens in ganz Österreich.