Ostermiething

Ostermiething ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Braunau am Inn im Innviertel mit 3292 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2016)Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Mattighofen bis 2004 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Wildshut.

Geografie

Ostermiething liegt auf 423 m Höhe am Südrand des Oberen Weilhartsforstes im Oberen Innviertel. Westlich bildet die Salzach die Grenze zu Bayern. Die bayrische Stadt Tittmoning ist über eine Brücke erreichbar. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,1 km, von West nach Ost 9,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 21,7 km². 25,8 % der Fläche sind bewaldet, 59,9 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Als eine der westlichsten Gemeinden Oberösterreichs gehört die Marktgemeinde Ostermiething zum Produktionsgebiet des Alpenvorlandes als Kleinproduktionsgebiet Oberes Innviertel. Dieses hat aufgrund seines geologischen Aufbaues und der natürlichen Produktionsbedingungen mit mittleren Jahrestemperaturen von 7,7 °C und Niederschlagsmengen um die 1000 mm günstige Voraussetzungen für Grünland und Futterbau. Das Gemeindegebiet von Ostermiething selbst ist durch seine südwestliche Exposition klimatisch begünstigt. Als Bodenart findet sich vorwiegend sandiger Lehm bis lehmiger Sand der Bodentype Parabraunerde. Die Niederterrasse an der Salzach ist vom Aubodentyp.

 

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 14 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011):

  • Diepoltsdorf (93)
  • Ernsting (257)
  • Ettenau (99)
  • Felm (32)
  • Gumpling (182)
  • Hollersbach (5)
  • Marktl (25)
  • Ortholling (11)
  • Ostermiething (2031)
  • Roidham (17)
  • Simling (171)
  • Sinzing (147)
  • Steinbach (46)
  • Wimm (40)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Ernsting, Ettenau und Ostermiething.

Wappen

Blasonierung: Im Göppelschnitt geteilt; oben rechts von Blau und Silber schrägrechts gerautet, oben links in Rot ein silberner Pfahl; unten in Blau auf grünem Hügel eine goldene, gebildete, wachsende Strahlensonne. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Rot. Das Rot-Silber-Rot kennzeichnet die Zugehörigkeit zu Österreich, das gerautete Blau-Silber ist ein Symbol für die lange Verbundenheit mit Bayern. Die Banderole unter dem Wappen enthält den Schriftzug Juste iudicate filii hominum ("Richtet gerecht, ihr Menschen(söhne)"). Er bezieht sich auf den bis 1355 hier bestandenen Gerichtssitz.

Geschichte

Das seit dem Jahre 600 v. Chr. zum keltischen Reich Norikum gehörige Gemeindegebiet wird 15 v. Chr. dem römischen Imperium eingegliedert und verbleibt bis 400 n. Chr. unter römischer Herrschaft. Um 500 errichten die Agilolfinger in Ostermiething einen Wirtschaftshof, der unter den Franken zu einer königlichen Pfalz erhoben wird. Von 739 bis 1784 untersteht Ostermiething dem Erzbistum Salzburg, sodann dem Bistum Linz. 740 wird Ostermiething in einer Schenkungsurkunde des Herzogs Odilo an die Zelle des heiligen Maximilian in Bischofshofen erstmals als Ostermuntingin urkundlich erwähnt. Unter Bayernherzog Heinrich dem Löwen wurde 1163 die Pfarre Ostermiething errichtet. Jahrhundertelang gehörte Ostermiething zu Bayern. Durch den Frieden von Teschen im Jahre 1779 kam das gesamte Innviertel mit Ostermiething zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört der Ort durch Beschluss des Wiener Kongresses seit 1814 zu Oberösterreich. Am 6. Dezember 1927 wird die Gemeinde zum Markt erhoben. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau, nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im früheren, 1462 errichteten Pfarrhof und nunmehrigen Bezirksalten- und -pflegeheim stellen im Jahre 1941 aufgedeckte spätgotische Trockenfresken eine „Verkehrte Welt“ dar, in der Vögel im Wasser und Fische auf Bäumen leben.

Die barocke mit Rokokoausstattung verzierte Pfarrkirche wurde 1676 bis 1683 unter Baumeister Josef Vilzkotter von Steckenbach errichtet. Eine Marmortafel beim linken Seiteneingang erinnert an die erstmalige Ausstellung von Urkunden in Ostermiething durch den Agilolfinger Herzog Tassilo III. im Jahre 748.

Das Schloss Ofenwang besteht heute nicht mehr. An seiner Stelle steht nun ein Bauernhof.

Verkehr

Ostermiething ist auf der Straße von Salzburg kommend über die Bergheimer Landesstraße (L118) und/oder Lamprechtshausener Straße (B156) – St. Georgener Landesstraße (L205) – Weilhart Landesstraße (L501) erreichbar, von Braunau über die Weilhart Landesstraße (L501) und von Mattighofen über die Oberinnviertler Landesstraße (L503) – Frankinger Landesstraße (L504) – Mühlen Bezirksstraße 1009.

Seit dem 14. Dezember 2014 ist Ostermiething die Endstation der Bahnstrecke Bürmoos - Ostermiething. Bis dahin führte die Bahnstrecke Bürmoos–Trimmelkam mit ihrer Endstation Trimmelkam bis auf circa vier Kilometer an die Marktgemeinde heran. Nach Beschluss des oberösterreichischen Landtags wurde die Strecke, die als S11 in die S-Bahn Salzburg integriert ist und von der Salzburg AG betrieben wird, bis an den Ortsrand von Ostermiething verlängert. Der Baubeginn erfolgte im November 2013.

Sport

Durch Ostermiething führt das jährlich im August stattfindende Extremradrennen Race Arround Austira. 2010 wurde hier aufgrund der Nähe zum Ziel in Schärding erstmals der sogenannte Penalty Point eingerichtet, wo Teilnehmer eventuelle Strafzeiten absitzen müssen.

Der im salzburgischen Krimml beginnende Tauernradweg verläuft entlang der Flüsse Salzach, Saalach und Inn nach Passau und passiert Ostermiething bei Kilometer 198.

Die Turn- und Sportunion Ostermiething ist in verschiedenen Sportarten vertreten, unter anderem im Fußball und Tennis. 2011 feierte sie ihr 60-jähriges Bestehen. Der Fußballverein erreichte in der Saison 2013/14 in der oberösterreichischen Bezirksliga West den ersten Tabellenplatz.

Öffentliche Einrichtungen

  • Kindergarten
  • Volksschule
  • Hauptschule
  • Landesmusikschule
  • Freibad
  • Bezirksalten- und -pflegeheim
  • Polizeiinspektion

Persönlichkeiten

Ehrenbürger:

  • Richard Hingsammer (1912–2004), Mediziner

Söhne und Töchter der Gemeinde:

Quelle: Wikipedia.org