Der Winter ist da, aber bleibt er auch länger?

Nun ist er tatsächlich da, der Winter. Überall in unserer Region konnte sich in den vergangenen 24h eine Schneedecke ausbilden und am heutigen Sonntag stiegen die Temperaturen auch untertags nicht mehr über 0°C. Es war heute einer der winterlichsten Adventssonntage der letzten 10 Jahre, ebenso entstand das obige Bild am heutigen Sonntag. :-)

Doch wie geht es nun weiter. Hält sich der Winter für längere Zeit oder gewinnt mild bald wieder die Oberhand? Gleich vorweg: Wer nun mit einem "arktischen" weiteren Dezemberverlauf rechnet, dürfte sich ordentlich verrechnet haben. 

 

Großwetterlage zu Beginn von KW 50 2022 nach dem heutigen GFS12z Modellauf: Auf der Rückseite des nach Nordosten abziehenden ehemaligen Mittelmeertief ist kalte Polarluft in den Alpenraum geflossen. Gleichzeit zu erkennen ein Tief nordwestlich der iberischen Halbinsel, dass uns ab Mitte der Woche beschäftigen wird

 

Montag und Dienstag bringen uns kaltes und ruhiges Winterwetter. Letzte Schneeflocken fallen am Montagvormittag im Bereich des Nordalpenstaus, doch auch hier trocknet es rasch ab und es setzt sich überall recht sonniges Wetter an beiden Tagen durch. Die Nächte werden dabei die kältesten seit Februar 2021. Montagfrüh liegen die Tiefstwerte oft bei -10 bis -6°C, Dienstagfrüh sinken die Tiefstwerte nach einer klaren Nacht auf teilweise bis unter -10°C ab, in exponierteren Lagen sind auch mal -15°C möglich. Tagsüber liegen wir überall im Dauerfrostbereich bei maximal -4 bis -1°C. 

 

Großwetterlage nach GFS 12z am Mittwoch den 14. Dezember: Das Tief über dem Atlantik schaufelt langsam mildere Luftmassen nach Mitteleuropa. Gleichzeitig hält (noch) tiefer Luftdruck über Skandinavien dagegen. 

 

Die Prognose ab Mittwoch ist selbst aus jetziger Sicht noch recht unsicher. Relativ sicher ist, dass sich genau über Mitteleuropa eine Luftmassengrenze mit kalter Polarluft aus Norden und milder Subtropenluft aus Südwesten bildet. Wo genau aber diese Grenze zu liegen kommt, ist aus jetziger Sicht noch nicht ganz klar. Das amerikanische Modell GFS favorisiert seit einigen Läufen ein sehr weit nördliches vorankommen der Warmluft, beim europäischen EZMWF Modell bleibt die Kaltluft dagegen sehr dicht an uns dran und dringt in den Folgetagen auch wieder bis zu den Alpen vor. Grundsätzlich sollte man sich in unserem Gebiet ab Mittwoch aber eher wieder auf Tauwetter und Regen einstellen, wenngleich aktuell auch keine großen Niederschlagsmengen berechnet werden. Brisant könnte der Mittwoch werden. Hier ist anfangs noch Schnee, später auf gefrorenen Böden aber eventuell auch gefrierender Regen möglich. 

Folglich ist auch die genaue Wetterentwicklung am Wochenende noch unsicher, zumindest die große Kälte ist aktuell sehr unwahrscheinlich. Überhaupt sieht der weitere Trend nach aktuellen Stand nicht gerade winterfreundlich aus, dazu aber dann zu einem späteren Zeitpunkt mehr. 

 

Update 20:00 : Der neueste Modellauf des europäischen EZMWF Modells bleibt dabei. Zumindest für kurze Zeit kommt ab Freitagmorgen die Kaltluft wieder bis in den Alpenraum voran und es kann zu neuen Schneefällen kommen. Die Milderung ab Mittwochnachmittag bis mindestens Donnerstagnacht scheint nun aber recht sicher.