Der frühe Advent bringt (noch) keinen Winter

Schon wieder ist fast ein Jahr vorbei und mit dem heutigen letzten Novembersonntag beginnt gleichzeitig auch die Adventszeit 2022. Für viele stellt sich nun also wieder die Frage, gibt es heuer (endlich) mal wieder weiße Weihnachten oder zumindest in der Adventszeit etwas Schnee. So manch einer wird sich aufgrund der aktuellen Lage dieses Jahr aus bekannten Gründen aber sicher auch mehr als in anderen Jahren einen sehr milden Winter wünschen.

Mit welch einen Winterverlauf muss man also heuer rechnen? Das kann zum heutigen Zeitpunkt natürlich noch keiner beantworten, wir können aber zumindest schon mal einen Blick auf die nächsten 7 bis 10 Tage werfen. ;-)

 

Aktuell "siechen" wir ja so ein bisschen aus dem November heraus. Es tut sich recht wenig im Wettergeschehen. 

 

Großwetterlage am ersten Advent: Zwischen einem Tiefkomplex vor den britischen Inseln und einem Höhentief über dem Baltikum schiebt sich über Mitteleuropa ein Hochkeil bei fusskaltem Wetter

 

So bleibt es heute Sonntag und morgen Montag im Flachland beim Spiel aus Nebel- Hochnebel, Wolken und etwas Sonne bei Ende November typischen Höchstwerten um etwa 5°C, im Dauernebel auch nur wenig über 0°C. In höheren Lagen und Bergregionen geht sich am Sonntag deutlich mehr Sonne aus, am Montag ziehen auch hier wieder mehr Wolken durch. 

 

Am Dienstag greift dann ein neuer Tiefausläufer über und bringt uns oft bewölktes Wetter, hi und da ist auch leichter Regen mit dabei, mehr nach Westen hin, weniger nach Osten. Die Schneefallgrenze bewegt sich bei rund 600 bis 1000m. 

 

Großwetterlage Mitte der Woche: Das ehemalige Tief nordwestlich der britischen Inseln wurde aufgrund hohen Luftdrucks über Osteuropa zum Abtropfen ins Mittelmeer gezwungen. Über Mitteleruopa stell sich insgesamt hoher Luftdruck und eine schwache südöstliche Strömung ein

 

 

Luftmassentemperaturen in ca. 1500m Höhe nach GFS 0z vom heuten Sonntag für Mittwoch den 30.11.

 

Die Tage von Mittwoch bis Freitag geraten wir dann mehr und mehr in eine Südöstliche Höhenströmung bei insgesamt mäßig kalten Luftmassen. Im Flachland bedeutet das wieder einen Kampf zwischen Hochnebel- und Nebelfeldern und Sonnenschein. Die Details sind aber noch etwas unsicher, eventuell mischt auch etwas mehr Ostwind mit und "verbläst" die Nebelfelder. Die Höchstwerte dürften sich im Großen und Ganzen aber zwischen 3 und 6°C bewegen. 

Insgesamt lässt sich sagen, dass uns neuerlich eine ziemlich eintönige Wetterwoche bevorsteht. 

 

Etwas Interessanter wird dann der Blick auf das 2. Adventswochenende. Ziemlich neu in den Berechnungen ist das Mitmischen eines Höhentiefs mit Ursprung aus dem Baltikum. Dieses zieht laut neuesten Modelläufen aus Nordosten mit seinem Kern über das Grenzgebiet Dänemark- Deutschland und brächte Norddeutschland kaltes und winterlicheres Wetter bringen, während der Ostalpenraum (also auch wir)  in milden Luftmassen verbleiben würde. So ein abgekoppeltes Höhentief (auch gerne als "Höhenei" bezeichnet) lässt sich in Lage und Ausprägung aber selbst 3- 4 Tage nur sehr schwer vorhersagen. Hier ist im Laufe der neuen Woche sicher noch mit der ein oder anderen Überraschung zu rechnen. 

 

Lage des Höhentiefs am Sonntag den 4. Dezember nach neuester Berechnung des EZMWF- Modells

 

 

Die dazugehörigen Luftmassen Temperaturen in ca. 1500m Höhe: Über Nordostdeutschland recht kalt, am Alpenbogen mit westlicher Anströmung milde Temperaturen.

 

So lässt sich für das kommende Wochenende auch noch kein klarer Wettertrend erkennen.

Abschließend ergibt sich also Mittelfristig kein klares Signal für einen (kräftigen) Wintereinbruch bis ins Flachland, umgekehrt aber bleibt eine Westdrift mit sehr milden Temperaturen, Regenfronten aus Westen und möglichen Sturmoptionen ebenfalls fürs Erste ausgeschlossen. So herrscht zurzeit also mehr oder wenige Stillstand beim Wettergeschehen.